Zakynthos

“Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.” Sokrates, 469-399 v.Chr.

Mehr als Schildkröten

Zakynthos und ich, das war ganz sicher nicht Liebe auf den ersten Blick! Jahrelang ließ ich die Insel links liegen, sie erschien mir viel zu touristisch, überlaufen und irgendwie auch ein bisschen uninteressant – die große Attraktion von Zakynthos, die Meeresschildkröte Caretta-Caretta, gibt es ja auch auf Kreta, und der berühmte weiße Strand mit dem Schiffswrack war mir zu wenig Grund für einen Abstecher. Ganz leicht macht es einem Zakynthos wirklich nicht, wenn man die typischen Auswüchse des Massentourismus nicht besonders schätzt. Ein Großteil der Strände und des Küstenlandes ist fest in der Hand des internationalen Pauschaltourismus; zwar gibt es kaum wirklich riesige Hotels, aber eben auch wenig intakte Landschaft oder schöne, gewachsene Architektur.

Ein verheerendes Erdbeben zerstörte im Jahr 1953 viele Dörfer und vernichtete auch große Teile der Hauptstadt. Um die Schönheiten Zakynthos zu entdecken, muss man also ein bisschen suchen, und die Urlauberzentren an der Ost- und Südküste hinter sich lassen, aber dann gibt es da doch einiges!

Im Süden ist das die große „Ausnahmeregion“, die Gegend rund um Vassilikos, Dafni und den Schildkrötenstrand Gerakas – dort ist zwar auch alles dem Besucher gewidmet, aber der Charakter kann noch als „dörflich“ durchgehen, und die Strände sind fantastisch. Am Gerakas-Strand werden die Brutplätze das Caretta-Caretta gekennzeichnet, und vor allem in der Hochsaison bitten die Naturschützer die vielen Hundert Besucher darum, maximal zwei Stunden zu verweilen, sonst wäre der Strand bald viel zu voll, um den Schildkröten die nötige Ruhe zu gewährleisten.
Schöne Strände gibt es natürlich ganz viele – flachabfallender Sand im Osten und im Süden, die meisten davon intensiv bewirtschaftet, und kleine türkisblaue Buchten an der West- und Nordküste. Manche erreicht man nur mit dem Boot, wie zum Beispiel den mit dem allgegenwärtigen Schiffswrack (das übrigens erst 1980 mit einer Ladung Schmuggelzigaretten dort gestrandet ist). Viele dieser Buchten haben spektakuläre Höhlen und Auswaschungen im Fels – es ist eine  fotogene Landschaft, gerne geknipst und oft gezeigt.

Im Hinterland kommt dann auch endlich der Charme der ionischen Inseln durch… uralte Olivenhaine hinter endlosen Steinmauern, flankiert von hohen, stolzen Zypressen, weißfelsige Küsten vor blitzblau-türkisem Meer, alles eine Augenweide. Die gut ausgebaute Straße vom Süden bei Laganas bis in den Norden bei Korithi sollte man in Hinblick auf viele lohnende Abstecher befahren, besonders im Inselinneren rund um die alten Dörfer Giri und Louha findet man auch noch das „alte Zakynthos“.

Die gleichnamige Hauptstadt liegt sehr schön wie ein Amphitheater über der Hafenbucht, ist groß genug für einen ordentlichen Stadtbummel und hat auch ein paar hübsche Ecken – besonders nett sitzt es sich ein Stück über dem Zentrum am Hügel in den Cafés rund um die Kirche Zoodochos Pigi. Die glorreiche venezianische Vergangenheit kann man heute nur mehr erahnen, die „Fior di Levante“, wie die Venezianer Zante oder Zakynthos nannten, wurde durch die vielen Erdbeben immer wieder fast dem Erdboden gleich gemacht. Überdauert hat alles die Natur – schöne Landschaft, traumhafte Strände und das herrliche Meer sind noch immer da!

SEHR SEHENSWERT

  • Shipwreck
  • Giri und Louha, zwei alte Dörfer
  • Zakynthos-Stadt
  • Das Naturschutzgebiet von Gerakas

DIE SCHÖNSTEN STRÄNDE

  • Gerakas
  • Dafni
  • Shipwreck
  • Tsivili
Aus datenschutzrechtlichen Gründen benötigt Google Maps Ihre Einwilligung um geladen zu werden.
Akzeptieren