Karpathos
“Glücklich sind die Menschen, wenn sie haben, was gut für sie ist.” Platon, 427 – 348 v. Chr.
Ursprünglich und gelassen
Karpathos ist eine der ganz besonderen Inseln in der Ägäis. Mit traumhaften weißen Buchten an der steilabfallenden, grünen Ostküste, familienfreundlichen flachen Stränden im Süden und Westen und den gepflegten Dörfern zählt die Insel ja schon zu den Gewinnern. Was Karpathos aber unverwechselbar macht, sind die gelebten Traditionen und die ausdauernd gefeierten Feste. Im Sommer reiht sich ein Panigiri (Fest zum Namenstag eines Heiligen) ans andere, die Tische biegen sich unter den kulinarischen Köstlichkeiten und alles tanzt und singt, so manches Mal bis zum Morgengrauen…
Viele Bewohner sind in den letzten Jahrzehnten wieder aus Übersee zurückgekehrt, so identifiziert man sich mit den heimatlichen Bräuchen und schätzt die Lebensqualität, die diese Insel bietet. Fernab der Hauptstadt, mit ihrer Lage im äußersten Südosten Griechenlands, dauerte der Einzug von Modernitäten aller Art auf die Insel allerdings schon etwas länger. Auch heute reist man mit dem Charter aus Österreich oder Deutschland fast schneller an als aus Athen…
Als Besucher finden Sie hier, abgesehen von den wirklich besonders traumhaften Stränden, einiges anderswo schon fast Vergessenes. Zum Beispiel in Olympos, dem berühmtesten Dorf auf Karpathos: Hier tragen vor allem die älteren Frauen auch im Alltag noch die traditionelle Tracht, zu Festtagen wird sie mit Gold aufgewertet und stolz zum Tanz geführt. Auch das dazugehörige Schuhwerk wird in Olympos handgefertigt, die wunderschönen Stiefel kann man maßfertigen lassen, sie werden in alle Welt verschickt.
Das vorhin erwähnte Panigiri gehört zum Leben wie bei uns ein Kinobesuch – Jung und Alt machen mit, Essen und Trinken, Musik und Tanz sind seit Jahrhunderten willkommene Abwechslung auf der Insel.
Karpathos ist so klein, dass hier buchstäblich fast jeder jeden kennt – oder jemanden kennt, der ihn kennt… Ich erinnere mich noch an meinen ersten Besuch auf Karpathos (das erste mehrstöckige Hotel wurde gerade gebaut), als eine geplante kleine Inselrundfahrt mit der Agenturchefin ungefähr dreimal so lange dauerte wie geplant, weil wir an gefühlt jeder zweiten Ecke anhielten, um Bekannte oder Verwandte zu grüßen (und natürlich ausführlich zu plaudern!). Meine Faszination für diese Insel hat das nur verstärkt, immerhin hatte ich so mehr Zeit mich umzusehen!
Kulinarisch hat Karpathos auch etwas zu bieten, besonders der würzige Honig und die mediterranen Kräuter haben hier eine ganz besondere Qualität. Eine Spezialität der Insel sind die „Makarounes“ – handgemachte Nudeln, ähnlich Spätzle, die mit gerösteter Zwiebel und geriebenem Käse sowie viel „Staka“ (Butterschmalz) vermischt werden. Ein echtes Bergsteigeressen…
Gleich zu diesem Thema: Karpathos hat auch wunderbare Wanderwege, im Frühling und Herbst blüht hier alles, und auch einige Pinien- und Kiefernwälder haben die schlimmen Brände vor einigen Jahren überlebt – hier zu wandern ist ein unvergleichliches Erlebnis für Naturfreunde.
Wer dann auch noch durch die reich verzierten Dörfer Aperi und Menetes spaziert, oder sich im wirklich alten Dorf Mesochori an der Westküste ein bisschen verläuft, bevor das alte Kafenion besucht wird, der weiß: Hier ist ein ganz besonderes Stück Griechenland.
DIE SCHÖNSTEN STRÄNDE
- Apela
- Achata
- Kyra Panagia
- Die Buchten von Amoopi
- Lefkos
- und viele Geheimtipps!
SEHR SEHENSWERT
- Olympos
- Aperi
- Menetes
- Saria
- Mesochori
- und jedes Panijiri!