Kythira

“Der Sinn des menschlichen Daseins ist das Glück.” Aristoteles, 384-322 v.Chr.

Geheimtipp für Fortgeschrittene

Kythira ist für mich die interessanteste Neuentdeckung der letzten Jahre – und das auf den zweiten Blick. Bei meinem ersten Besuch vor ein paar Jahren versuchte ich herauszufinden, ob die touristische Infrastruktur für das Programm eines großen Reiseveranstalters geeignet ist. War sie nicht, ist sie auch heute nicht, und das ist sicher mit einer der Gründe, warum ich bei meinem zweiten Besuch vor kurzem wirklich begeistert war. Die Insel ist nicht nur sehr, sehr schön, sondern auch eindeutig in der Hand ihrer Einwohner – daran kann auch der sachte aufstrebende Tourismus (noch) nichts ändern. Natürlich wird man im August kurzfristig kaum Zimmer finden, da ist Kythira bei Griechen beliebt – aber das liegt auch daran, dass es noch keine großen Hotels gibt.

Ein paar der Versuche, Hotelsiedlungen anzulegen, haben mich persönlich nicht begeistert. Viel schöner ist es dort, wo aus existierenden Dörfern kleine Urlaubsregionen gewachsen sind: Nah zur wunderschönen, ruhigen Hauptstadt Kythira zum Beispiel, oder auch in verschiedenen Dörfern im Landesinneren, wo alte Häuser sehr ansprechend zu Ferienapartments umgebaut wurden.

Die Dörfer sind ohnehin eines der Atouts Kythiras, aufgefädelt liegen sie ruhig und unaufgeregt entlang der Nord-Süd-Achse und an der Küste. Manchmal weiß man nicht, wo man sie hintun soll, es schwingt ein bisschen Kykladengefühl mit, vieles ähnelt Westkreta, und politisch gehört Kythira zum Peloponnes – eine durchwegs interessante Mischung! Ein echter Traum sind die Strände. Große, blitzsaubere Kiesbuchten, viele davon nicht bewirtschaftet, und auch ein paar sehr schöne Sandstrände erwarten Sie – man könnte jeden Tag woanders glücklich werden! Manche Buchten haben eine etwas anstrengende Anfahrt über Schotterpisten, ein bisschen Fahrkönnen sollte man mitbringen.

Für Wanderer und Naturliebhaber ist Kythira ebenfalls ein Paradies – Routen vorbei an alten Wassermühlen oder verfallenen Burgen, durch Schluchten und verlassene Dörfer, und fast auf jedem Weg blitzt einem irgendwann das Meer entgegen.

Die Geschichte der Insel ist für alle Interessierten durchaus spannend und hat über die Jahrhunderte vielfältige Spuren hinterlassen; interessant ist auch die immer noch gefühlte Grenze, die quer durch die Insel bei Dokana (= „Douane“) verläuft – sie trennt den bürgerlichen Süden vom ärmeren, bäuerlichen Norden, auch wenn sich die Unterschiede im Laufe der Jahre schon verwischt haben.

Der Hauptort Kythira mit der Festung und dem darunter liegenden Badeort Kapsali ist einer der Hauptanziehungspunkte der Insel – zu Recht,  der historische Stadtkern ist sehr schön und wurde noch nicht komplett vom Tourismus vereinnahmt, und Kapsali ist ein fast ein bisschen altmodischer, sehr griechischer Badeort… beides zum Verlieben!

Die Liebe ist auch  ein bisschen das Thema Kythiras in der Mythologie: hier soll Aphrodite geboren worden sein. Und noch ein kleiner Zauber ist hier heimisch: die hübsche, knallgelbe Blume „Semprevive“ soll Glück und ewiges Leben bringen und wächst auf Kythira… selbst wenn das mit dem ewigen Leben nichts wird, Glücksgefühle stellen sich auf dieser Insel auf jeden Fall immer wieder ein!

SEHR SEHENSWERT

  • Chora
  • Mylopotamos & die Wassermühlen
  • Palaiokastro
  • Kloster Panagia Myrtidiotissa

DIE SCHÖNSTEN STRÄNDE

  • Fyri Ammos
  • Melidoni
  • Chalkos
  • Kaladi, und viele mehr!
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