Naxos

“Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.” Sokrates, 470-399 v.Chr.

Endlose Strände, Natur und Ruhe

Drei Sommer und einen Winter habe ich auf der Nachbarinsel Paros gelebt (das ist schon länger her), niemals wäre ich auf die Idee gekommen, mehr als den einen Pflichtbesuch zur Inselrundfahrt auf Naxos zu machen. Naxos galt damals in der touristischen Szene als rückständig und langweilig, eine Bauerninsel mit ein paar unfreundlichen kleinen Hotels – wer als junger Mensch etwas auf sich hielt, urlaubte auf Paros oder Mykonos… Gut, man war ein bisschen neidisch auf die endlosen Sandstrände, aber das war´s auch schon. Wie sehr hat sich das verändert! Nicht nur meine unreflektierten Ansichten, sondern auch Naxos. Ja, Naxos ist immer noch eine Insel mit ausgeprägter Landwirtschaft, unerreicht sind die schmackhaften Kartoffeln, landesweit berühmt der würzige Käse. Die endlosen Strände gibt es noch immer, und die Uferstraße in Plaka ist nach wie vor nicht asphaltiert.
Wie schön! Heute wollen wir genau das: eine Kykladeninsel, die sich dem Tourismus ein bisschen verweigert. Der Bau eines größeren Flughafens und auch Hafens wird Jahr für Jahr aus verschiedensten Gründen nicht beschlossen, das überlässt man der Nachbarinsel Paros. Das heißt jetzt nicht, dass Naxos ein Geheimtipp ist – nein, diese Zeit ist seit Jahrzehnten vorbei… Aber, ganz ähnlich wie auf der auch so genannten „Großen Schwester“ Kreta, hat der Naxiote eine gewisse Autarchie in seinem Selbstverständnis. Der Tourismus ist zwar schon sehr wichtig, aber im Notfall könnte man auch mit Landwirtschaft, Viehzucht und dem Abbau von Marmor überleben.

Dass aber die Gäste ausbleiben, ist sehr unwahrscheinlich, zu viel macht diese Insel zu einer idealen Urlaubsinsel: Naxos hat einen wirklich charmanten Hauptort, die Chora – dominiert vom pittoresken Kastroviertel, davor das Wahrzeichen der Insel, die Portara, das Portal eines unvollendeten antiken Dionysostempels, lädt die Kleinstadt mit Hafenpromenade voller Tavernen und pittoresken Altstadtgässchen zum allabendlichen Bummel ein. Dann gibt es die unvergleichlichen Strände – stundenlang könnte man bloßfüßig dem Meer entlang wandern, ein kontemplatives Vergnügen… oder einfach Bewegung. Und Naxos hat eine reiche Geschichte, von der antike Marmor-Kouren, byzantinische Kirchen, venezianische Wohntürme und alte Industrieanlagen zeugen, es gibt also viel zu entdecken.

Außerdem gibt es auf Naxos sehr gutes Essen – hier wird viel Fisch gegessen, alle Arten von Meeresfrüchten interessant zubereitet, das Fleisch stammt von der Insel, ebenso wie das frische Gemüse und Obst und oftmals auch der Wein (gut, da wird der Vinophile jetzt nicht in Jubelrufe ausbrechen, aber der lokale Zitronenlikör „Kitron“ kann eine Mahlzeit durchaus würdig abschließen…). Im Gegensatz zu so manch anderer Kykladeninsel sind hier auch die Portionen noch groß, das griechische Prinzip „wenn nichts übrig bleibt, war´s zu wenig“ gilt hier noch…

Dass Naxos ein Kitesurfer-Paradies ist (bei Orkos) und man auch sehr gut Windsurfen kann, wissen die Insider ohnehin. Wer diese Sportarten gerne lernen möchte, ist hier auch gut aufgehoben, es gibt mehrere Surfschulen zwischen Agia Anna und Orkos.

SEHR SEHENSWERT

  • Kastro – die Altstadt von Naxos
  • Die Portara am Hafen
  • Apiranthos & Filoti, zwei schöne Dörfer
  • Panagia Drosiani bei Moni (byzantinische Kirche)

DIE SCHÖNSTEN STRÄNDE

  • Plaka
  • Mikri Vigla (Kitesurfen)
  • Kastraki (ruhig)
  • Pyrgaki & Agiassos, usw. …
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