Syros

“Alles, was im Weltall existiert, ist die Frucht von Zufall und Notwendigkeit.” Demokrit, 460-370 v.Chr.

Stolze Hauptstadt und Inselidylle

Syros ist, wenn man ein bisschen überzeichnen will, heute einfach die Insel, auf der Ermoupolis steht, die Hauptstadt der Kykladen. Als ich hier zum ersten Mal anlegte, konnte ich kaum glauben, wirklich auf einer Kykladeninsel zu sein – Ermoupolis sieht viel mehr aus wie die schönen Zentrumsbereiche von Athen oder die Hauptorte in der nördlichen Ägäis. Neoklassizistische Häuser dominieren das Stadtbild – Ermoupolis entstand erst 1820, als Flüchtlinge aus Smyrna und Chios während der griechischen Revolution auf der Insel landeten, dann aber wurde die Stadt zum vorherrschenden Handelszentrum ganz Griechenlands. Dominant sind Klöster und Kirchen in Ano Syros, dem alten Teil der Stadt, der sich über dem Hafenbereich erhebt und hauptsächlich von Katholiken bewohnt wird. Kapuziner und Jesuiten gründeten hier ein Kloster, die prächtige St. Georgs-Kathedrale thront über der gesamten Stadt und prägt das Stadtbild.

Ermoupolis ist eine Ausnahmestadt in der südlichen Ägäis. Nicht nur die alte Oberstadt beeindruckt, auch der untere, neuere Bereich ist  sehr gepflegt und urban, mit Fußgängerzonen, einem riesigen, marmorgepflasterten Hauptplatz, Theater, Bibliothek und allem, was man sonst von einer Bezirkshauptstadt erwarten kann – auch eine Hochschule gibt es. Dennoch ist das Flair griechisch-dörflich-mediterran, die Uferpromenade lebhaft und mit den üblichen Cafés bestückt, im Sommer ist die Mischung aus entspannten Urlaubern und geschäftigen Einheimischen faszinierend.

Die Haupteinkommensquelle von Syros ist die riesige Werft gleich nach dem Hafen, hier werden vor allem Schiffe repariert. Für das auf Idylle getrimmte Auge des Touristen mag sie ein Störfaktor sein – das Rundherum ist aber so schön und speziell, dass man den kleinen „Schönheitsfehler“ schnell übersehen hat. Ebenso wichtig ist das Casino – auch nicht von jedem gern gesehen, aber auf jeden Fall ein Anziehungspunkt für viele griechische Besucher. Die Hauptorte für den Badegast sind Galissas und Kini, ungefähr neun Kilometer quer über die Insel im Westen. Beide haben einen schönen Strand, und sind noch sehr ruhige und klassische Sommerfrischen, hauptsächlich von Griechen besucht. Besonders in Kini gibt es ein paar nette Tavernen am Wasser, natürlich mit frischem Fisch und allem, was dazugehört.

Im Südwesten liegen Finikas und Posidionia, weitere wachsende Badeorte mit guten Stränden, hier findet man auch einige sehr imposante alte Sommervillen. Der Norden von Syros ist nahezu unbesiedelt und sehr karg, da gibt es wenig zu sehen.
Syros hat einen Flughafen, allerdings nur für innergriechische Flüge ab Athen. Das ist sicher ein Grund dafür, dass die Insel vom internationalen Publikum mehr oder weniger unentdeckt ist – zu bieten hätte sie genug!

SEHENSWERT & STRÄNDE

  • Ano Syros
  • Ermoupolis
  • Galissas-Strand
  • Kini – Tavernen & Strand
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